Milkipedia

Genossenschaftliche Molkerei

Die genossenschaftliche Molkerei ist eine Unternehmensform und steht für einen Zusammenschluss von mehreren Landwirten.

Die Milch wird gesammelt
Die Rohmilch wird an einem zentralen Ort gesammelt und verarbeitet. Die hergestellten Milchprodukte werden von der Genossenschaft vertrieben, was eine Risikominimierung für den Einzelnen bedeutet.

Rechte und Pflichten
Die einzelnen Mitglieder (und damit Miteigentümer) erwerben das Recht, aber auch die Pflicht, ihre Rohmilch an die Genossenschaft abzuliefern. Im Gegenzug erhalten sie eine Auszahlung, die monatlich durch die Milcherzeuger in Vorstand und Aufsichtsrat festgelegt wird.

Milchpreis
Entscheidend für die Höhe der Auszahlung sind insbesondere die Absatzmöglichkeiten und die Preise auf den Märkten, die abgelieferte Menge sowie die Qualität der Milch, die ebenfalls nach gemeinsam festgelegten Kriterien eingestuft und in Geldwert umgerechnet wird. Aber auch die am Markt verfügbare Gesamtmenge übt einen Einfluss aus.

Mitglied werden
Um Mitglied zu werden und Milch anliefern zu dürfen, müssen die Landwirte jedoch Kapital in die Genossenschaft einbringen. Dies geschieht durch die sogenannte „Zeichnung“ (den Kauf) von Genossenschaftsanteilen. Dabei steht die Höhe der „Zeichnungssumme“, also der Umfang der erworbenen Genossenschaftsanteile, in einem Verhältnis zur Menge Milch, die der Landwirt abliefern will.

Struktur heute
Heute werden in Deutschland rund 70 Prozent der produzierten Milch von Genossenschaften erfasst und verarbeitet. Nicht alle Genossenschaften haben eine eigene Verarbeitung. Sie verkaufen die gesammelte Milch ihrer Mitglieder an andere Milchverarbeiter weiter. Die größte Genossenschaft in Deutschland ist die DMK Deutsches Milchkontor e.G. (siehe Toplisten der Milchwirtschaft). Daneben gibt es zahlreiche mittlere und kleinere Genossenschaften, die sich über alle Regionen Deutschlands verteilen, allerdings mit einem Schwerpunkt im Süden.

Historie
In den Regionen der ostdeutschen Bundesländer waren die privaten Genossenschaften während der Zeit der DDR aufgelöst und durch staatlich organisierte Landwirtschaftliche Produktionsgesellschaften (LPG) ersetzt worden.